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Roboter in Buch & Film

ROBOTER
– robot-c3po-gort-mariaAbgrenzung:
Künstlich aber ohne Zauberei (Golem), rein technisch „belebt“ ohne menschliche oder andere „natürliche“ Bestandteile (Cyborg); beweglich, an Situation angepasstes Agieren und gewisse „Intelligenz“ (im Gegensatz zu gängigen Industrierobotern).
Daher bleiben HAL („2001“), Daleks („Dr. Who“), Zylonen („Kampfstern Galactica“), Borg („Star Trek“) und RoboCops außen vor.

– Wichtige Daten: Bezeichnung seit dem Theaterstück R.U.R. von Karel Capek, 1921; „Die 3 Gesetze der Robotik“ von Isaac Asimov (1942), z.B. „keine Menschen verletzen“

Was sind die typischen Robot-Rollen in Robot-Geschichten? Im Groben lassen sich 3 Einteilungen finden:

1. Zum verwechseln menschenähnlich (Androiden)
– Diverse Asimov-Maschinen (z.B. „Der Zweihundertjährige“), Data („Star Trek“), der Junge aus „A.I.“, die Blechkumpels aus „Real Humans“, Replikaten („Träumen Androiden von elektrischen Schafen“), der Pilot aus „Testflug zum Saturn“ und diverse Unterhaltungskisten („Westworld“): Aussehen soll Interaktion erleichtern (heutzutage eher überholte Ansicht), z.T. besteht der „Wunsch“ menschlich(er) zu sein

– „Maria“ („Metropolis“) oder die in der Zeit zurück geschickten Terminatoren aus den gleichnamigen Filmen: täuschen Umgebung über wahre Absichten

2. Menschenähnlich in Größe und/oder Verhalten
robot-bender-001-terminator-marvin– Robby („Alarm im Weltall“), C3PO („Krieg der Sterne“), diverse Crew-Droiden aus „Paradroid“, weitere Asimov-Erfindungen (z.B. „I, Robot“), monolithische Kisten wie TARS aus „Interstellar“, Bender („Futurama“), Marvin („Per Anhalter durch die Galaxis“), Kryten („Red Dwarf“): Dienstbare Geister, überdurchschnittlich häufig nervtötend und für Comedyeinlagen

– Gort („Der Tag an dem die Erde stillstand“), diverse Kampfdroiden („Das schwarze Loch“, „Paradroid“, „Die dunkle Bedrohung“ …), Terminator bzw. Der Gigant aus dem All bzw. Transformers alle aus jeweils gleichnamigen Film(en): für destruktive Zwecke gebaut ist das Aussehen irrelevant und eher ineffektiv; reine Effekthascherei, Schauwert fürs Publikum

3. Klein aber immerhin (oft) mit Kindchenschema
– Huey, Dewey und Louie („Lautlos im Weltall“), R2D2 („Krieg der Sterne“), Vincent („Das schwarze Loch“), Wall-E (aus „Wall-E“), Nr. 5 („Nummer 5 lebt!“), Gamma-7-Roboter („Raumpatrouille“), Reinigungsdroiden aus „Paradroid“, Helferlein (bei „Daniel Düsentrieb“): Zuverlässig für Spezialaufgaben, Wartungsarbeiten etc. – oft schweigsam

 

Was lernen wir aus diesen Robot-Klischees?
Eher den kleinen, stillen Kerlchen trauen 😉

UPDATE: bei 3. ein „(oft)“ eingefügt

Wann kommt die Zukunft?

Warum man gerade das Ende eines Jahres dazu nutzt, über Dinge, die kommen werden, nachzudenken? Vermutlich hat man zu viel Zeit übrig, die man nicht mehr im Biergarten philosophieren gehen kann.
Es war aus europäischer Sicht auf den Weltraum ein erfreuliches Jahr mit Gerst und Tschuri. Man freut sich auf die nächsten Stationen, wenn Science-Fiction zur Realität wird.
Aber – wo stehen wir da; wann kommt die in Büchern und Filmen beschworene Zukunft?

Wann kommt die ZukunftZeitreisen können wir weitgehend ausklammern. Nach aktuellem Stand der Physik sieht es schlecht damit aus.

Wie steht es um Utopien bzw. Dystopien? Da feiert die Jugend momentan ihre Hungerspiele und diverse TV-Formate sind nahe dran an Millionenspiel und Running Man. Noch hat sich keiner gefunden, der ein echtes Spiel des Lebens daraus machen will. Die USA stehen 1984 näher als der Gegenwart und die Internet-Konzerne sammeln eifrig dafür.
Prognose: Entsprechende Veranstaltungen könnten in wenigen Jahren Wirklichkeit werden, die Überwachung huscht voran.

Außerirdisches Leben könnte an einigen Orten im Sonnensystem zu finden sein. Das wäre eindeutig und auf alle Fälle überzeugender, als der indirekte Nachweis in der Atmosphäre entfernter Planeten, etwa durch »Kepler«.
Als heißer (bzw. kalter) Kandidat gilt die Schicht zwischen Staub und Eis am Mars-Äquator, wo sommers lauschige 21°C erreicht werden. Für Enceladus Fontänen könnte man die nächste Saturn-Sonde mit Messgeräten ausrüsten. Auf Europa, Titan oder Io müssten dagegen Landegeräte aufsetzen, was schwieriger ist.
Prognose: In den nächsten 10 Jahren könnten wir Leben finden, aber das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen, liegt noch in unerreichbarer Ferne.

Die Raumfahrt für Alle ist ein Traum, die kommerzielle jedenfalls unterwegs, und Unfälle werden sie nicht aufhalten. Jedoch bräuchte es Siedlungen auf anderen Himmelskörpern, also Mond, Mars oder so. Passagiere in die Schwerelosigkeit oder Ausrüstung zur ISS zu transportieren bedeutet ja nicht, dass ein jeder sich, wann er will, ans Steuer setzt und abhebt.
Prognose: Dauert noch Jahrzehnte. Schade.

Künstliche oder technisch veränderte Menschen: Ersatzteile gibt es schon länger, von Cyborgs oder Millionen-Dollar-Menschen sind wir jedoch noch ein kleines Stück entfernt. Auch was Roboter angeht und Künstliche Intelligenz, schleicht sich da so einiges in den Alltag.
Prognose: Klone sind eine Frage der Zeit und ansonsten unterhalten wir uns in 20 Jahren mal, ob wir hier noch von SF reden …

An der Apokalypse wurde 2014 eifrig geschraubt und die ließe sich in der Tat von heute auf morgen schaffen. Die Post-Apokalypische Welt folgt logischerweise erst anschließend.
Prognose: Fällt aus, andernfalls würde ohnehin niemand lesen können, dass ich recht hatte 🙂
Alles andere wäre ein zu negativer Abschluss dieser Liste …

Interstellar – Per Gravitation durch die Zeit

Ups, da braucht ja schon der Titel einen Spoiler … Gedanken kurz nach dem Kinogang: Der Film basiert auf dem Archetyp „Äußere Reise“, wobei Cooper der Protagonist dieser Heldenreise ist. Die Technik bleibt wohltuend im Hintergrund, es geht hauptsächlich um die Menschen – und 2 bis 3 sprechende Roboter.

Klassisch: Im ersten Akt werden Coopers Freunde und Kinder vorgestellt, ihn ereilt der Ruf zum Abenteuer und es gibt tränenreichen Abschied. Im Mittelteil haben wir kleine Erfolge, v.a. Reisetechnisch, und viele harte Prüfungen, etwa auf extremen Planeten. Am Schluss stehen Todeserfahrung und Erfolg, wobei das Happy End (die Happy Endings?) viel zu ausgewalzt daher kommt.

SterneHeldentypische Eigenschaften werden nach bestem Hollywood-Rezept abgehandelt: Cooper ist mutig, beweist das er Köpfchen hat, agiert selbst und seine „Gabe“ ist in diesem Fall das pilotieren von Raumfahrzeugen. Obwohl er nicht Farmer sein möchte, hängt er sich rein und liefert prima Arbeit ab. Coopers Idealismus sticht heraus und er hat mit Brand ein Love-Interest, mit der er zwar nicht in die (schwerelose) Kiste steigt, aber das funktioniert so vermutlich besser.

Cooper geht es Anfangs auf allen 3 Ebenen schlecht: Die Frau tot (Nahbereich), seinen Traumjob als Raumfahrer gibt es nicht mehr (außen) und dann will man ihm noch seinen „Glauben“ (innen) nehmen. Herrlich gemein, die Mondlandung als Fake hinzustellen. Aber unser Held ist natürlich ein typischer Dickschädel, den er auch vererbt.

Okay, die Vorausdeutungen schreien derart laut „Achtung! Ich bin später noch wichtig!“, dass man schnell weiß, wer der Geist ist und wie er kommunizieren wird, oder wer die wissenschaftliche Arbeit vollenden wird. Aber das stört nur deswegen, weil der Schlussteil sich viel zu lange hinzieht und alles erklären will. Auch sind die Roboter wieder mal Komik-Bots aber ansonsten (trotz monolithischer Anmutung) entgegen der einen oder anderen Andeutung so wenig HAL-like, dass es eine Freude ist.

Der Wasserplanet ist toll erdacht und die Darstellung des Zeitunterschiedes für einen Unterhaltungsfilm prima gelungen. Die Erläuterung des Wurmlochs passt, auch wenn man es Cooper (und somit dem Zuschauer) nicht erst im letzten Moment mit Papier und Bleistift erklärt hätte. Egal. Coopers Kinder oder die Wissenschaftler handeln nicht ganz klischeefrei, aber auf sie als Stellvertreter für die Lage der Menschheit mochte man wohl nicht verzichten.

Keine Geräusche bei „Außenaufnahmen“ im Weltall. Das wirkt dennoch, die Musik hätte ruhig leiser (oder: gedämpft) sein können. Irgendwann fühlte ich mich an „Testpilot Pirx“ erinnert … könnte man sich mal wieder reinziehen. Der Film ist kein Mega-Kracher aber nicht nur für SF-Fans durchaus empfehlenswert.

VW Trek

Shatner und Nimoy, Kirk und Spock, in einem Werbespot.
Nicht das es für SF-Fans nur die Enterprise gäbe, da sollte man Raumpatrouille mit der ORION nicht vergessen (z.B. mit Fans wie Olli Dittrich).

VW WerbungFür den internationalen Markt eignet sich zweifellos die Enterprise besser. VW machts, wie hier auf Youtube zu sehen.
Sound gut, Dialog gut, Stimmen passen, Stimmung sowieso … ok, ein Pimpf der heutzutage ausgerechnet Fan der ersten Star Trek Show ist, könnte etwas unrealistisch sein. Aber was solls. Nichts ist unmöglich. Ups, das wäre Konkurrenz. Dann doch eher: There are always possibilities …

(Das Bild stammt aus dem VW-Werbespot und gehört nicht mir)

Zwei Preis-Verleihungen

Wolfgang JeschkeWolfgang Jeschke ist wohl jedem lesenden SF-Fan bekannt. Ob als Herausgeber im Heyne-Verlag, mit legendären Jahrbüchern und Anthologien, oder als Schriftsteller („Der letzte Tag der Schöpfung“).

Die European Science Fiction Society hat ihre „Awards“ 2014 am 24. August auf der 36. Eurocon, der Shamrokon in Dublin, bekannt gegeben.
Dabei wurde Wolfgang Jeschke als Bester Autor in die „Hall of Fame“ aufgenommen.

Außerdem zeichnete die Jury des „Kurd Laßwitz Preises“ Wolfgang Jeschkes Roman „Dschiheads“ (Verlag: Heyne) als „Bester deutschsprachiger SF-Roman“ (mit Erstausgabe 2013) aus.

Da Wolfgang Jeschke leider nicht reisen konnte um die Preise entgegen zu nehmen, wurde ein würdiger Rahmen für die Übergabe gesucht.

GästeDer Heyne Verlag in München lud am Dienstag, 30. September, nachmittags in seine Räume. Zur kleinen Feier auf der Dachterasse durfen einige SF-Fans aus der Stadt anwesend sein, um für etwas Atmo zu sorgen. Die Stunde verlief angenehm und heiter, es gab freie Getränke und Bücher.
Hoffentlich gibt es bald wieder was zu feiern! 🙂