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So viel SoFi

Hier im Gebiet der 2/3-Bedeckung hätte man die (partielle) Sonnenfinsternis glatt verpasst, schließlich bleibt es hell genug um nichts bemerken zu müssen.
Allein die Medien haben einen solchen Rummel gemacht, dass man schon unterirdisch leben muss, um so gar nichts mitzubekommen.

Die Rolläden am Büro haben es mir leicht gemacht. Durch die Befestigungslöcher fallen allmorgendlich mehrere kleinen Sonnenscheiben auf den Tisch und wandern im Laufe des Vormittags von links nach rechts. Gestern gab es statt Scheiben natürlich zeitweise Sicheln.
Arbeit und SoFi parallel – da gibt es nichts zu verpassen 🙂

SoFi mit KaugummipapierEin Kaugummipapier mit kleinen Löchern und ein Blatt Papier reicht aus, um denselben Effekt zu erzielen, ohne in die Sonne gucken zu müssen.
Da grinsen die Sicheln 😉

Grüsse an Gross-A-Tuin

Ein großer Fantasy-Leser werde ich wohl nicht mehr. Ganz selten greife ich doch mal zu so einem Buch und bei Terry Pratchett musste ich nie lange überlegen.

Nun ist er also unterwegs in die unendlichen Weiten … Verdammter Alz. Die da oben oder wo auch immer, werden viel zu lachen haben, bei seinen Geschichten. Vielleicht aber schaut er erst einmal Gross-A-Tuin zu, wie er/sie/es die (Scheiben-)Welt durch das Uni- oder Multiversum schaukelt …

Enceladus: Wasser ist Leben?

Von Saturn durchgeknetet bewegen den kleinen Mond Enceladus in seinem engen Orbit von nicht einmal anderthalb Tagen gewaltige (Gezeiten-)Kräfte. Unter der dicken Eisschicht an der Oberfläche kann ein riesiger Ozean verborgen sein, aus dem – wie uns Cassini vor 10 Jahren zeigte – immer wieder hunderte Kilometer hohe Wasserfontänen ins All schießen und Saturns E-Ring formen.

Enceladus Querschnitt (NASA/JPL)Image Credit: NASA/JPL

Flüssiges Wasser wäre eine gute Basis für Leben. Organische Verbindungen finden sich schon auf ältesten Asteroiden. Mineralien lösen sich vom porösen Kern des Mondes. Wasser, Wärme, Gezeiten – wenn Leben sich stets bildet, sobald die Bedingungen einigermaßen gut sind, könnten wir Leben auf Enceladus entdecken, noch bevor der Mars mal damit rausrückt. Ein „heißer“ Kandidat ist der Mond allemal, schließlich scheinen dort stellenweise an die 90 Grad zu herrschen.

Finden könnten wir Organisches Material im E-Ring des Saturn oder eben direkt in jenen Fontänen. Die Geysire sind genauso pünktlich wie auf der Erde. Eine Sonde könnte Proben im Vorbeiflug sammeln und auswerten. Es ist gar nicht notwendig komplizierte Landevorgänge durchzuführen. Einfacher geht es kaum.

Wie sieht das Leben dort aus? Wir wissen aus der irdischen Tiefsee, dass da durchaus Mehrzeller denkbar sind. Deswegen müssen da nicht Fische rumschwimmen – augenlos, da ohnehin ewige Finsternis herrscht. Nein, aber eine Art Schwämme vielleicht.
Egal, wir sind auch mit Einzellern zufrieden. Schön wäre es, zumindest mal die kosmische Verwandtschaft zu begrüßen 🙂

Dawn ist dran!

Ceres von Dawn aus gesehen - Feb 2015Die Raumsonde Dawn hat Ceres fast erreicht und schickt bereits tolle Bilder. – Na, und? Könnte man sagen. Anderseits ist es ein Besuch beim größten Zwergplaneten im Asteroidenring. Vesta, wo Dawn vorher Hallo gesagt hatte, hat schon einige Kilometer, aber Ceres ist der eindeutige Platzhirsch.

Bild: Ceres von Dawn aus gesehen – Image Credit: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA

Wäre Pluto nicht runtergstuft worden … (hört sich an, wie Finanzkrise) … wäre Ceres der größte (bekannte) Zwergplanet im Sonnensystem. Mittlerweile haben wir auch noch Eris, Orcus, Sedna und viele andere dazubekommen.

Was machen wir mit Asteroiden? In der SF ist es einfach. Erzminen wären denkbar. Baut man unter(astero)i(r)dische Siedlungen, könnte das Gestein des Asteroiden prima als Abschirmung gegen Strahlung wirken. Es sei denn, so ein Zwergplanet ist doch nicht so dicht, wie man es gerne hätte.

Einige Asteroiden haben vielleicht Wasser – wird auch bei Ceres vermutet. Schon mal nicht schlecht, Luft kriegen wir da auch noch raus. Aber der An- und Abflug zieht sich und Sonnenbaden in der Freizeit ist nicht drin. Eher was für Roboter?
Kann funktionieren, und bei Problemen schicken wir – wie weiland 1966 in »Hüter des Gesetzes« – das Raumschiff ORION nach … nein, nicht Vesta (da haben sie die Hyrda aufgelesen), sondern nach Pallas, um nach dem rechten zu sehen.

Asteroiden Richtung Erde verlagern, um das Erz leichter abbauen zu können? Spitzenidee! Dauernd rechnen sie uns im Fernsehen vor, das wieder ein Asteroid soooo knapp an der Erde vorbeigeschrammt ist, aber in einigen Jahrzehnten noch mal vorbeischaut und – dann ABER!!!
Da werden wir selbst natürlich freiwillig noch mehr Gestein in Erdnähe bringen, klar. Hm … ach so, es geht um Geld? Viel Geld! Somit ist diese grandiose Idee also doch nicht ausgeschlossen …

Aber solange es nicht so weit ist: erst Mal ein Cerveza auf Ceres und Dawn!

Er war es und wird es immer sein: Spock

Leonard Nimoy ist kurz vor dem 84 Geburtstag gestorben. Seine größte Rolle, Mr. Spock, lebt natürlich weiter.
Raumschiff Enterprise hat das Tor zur Zukunft im TV aufgestoßen mit Humor und Zuversicht. Spock, Kirk und ihre Kollegen haben einen Ehrenplatz im SF Pantheon.

Die 60er-Jahre Kulissen der alten Star Trek-Serie wirken heute etwas albern, aber die Show hatte Highlights, die man heute noch ansehen kann.
Von den Kinofilmen bleiben vor allem Teil 2 bis 4 im Gedächtnis, in denen einerseits Spock mit Tod und Wiedergeburt herausragt, als auch Nimoy als Regisseur.
Er war eben nicht nur Spock. LLAP

Himmlische Termine 2015

Sonne mit FleckenNoch mehr Daten für dieses Jahr

  • Partielle Sonnenfinsternis: Der Frühling geht gut los: am 20. März macht sich die Sonne rar
  • Mondfinsternis: Der Mond zieht im Herbst nach: am 28. September lässt er sich über Europa in den Schatten stellen – Weckzeit 4:10 Uhr
  • Planeten-Konjunktion: Ein stellares Trio tritt einen Monat später, am 28. Oktober auf: Venus, Jupiter und Mars als Triangel am Osthimmel

Und noch ein Termin: am 27. Februar machen AutorInnen und LeserInnen mit ihren Lieblingsgedichten den Marienplatz zum Poet´s Corner.

Das Bild der Sonne stammt von der NASA (7.6.92).

Die Anfänge der SF

Über die Anfänge der SF hat das Filmmuseum Postsdam ein Symposium veranstaltet: Nachzulesen in der Potsdamer Zeitung: „Münchner Bier für die Marsianer
Dazu passend: Im Münchner Filmmuseum gab es zu Beginn des aktuellen Semesters, im September, restaurierte Teile des „Homunculus“-Serials von 1916.
Im übrigen, weil es hier gern vergessen zu werden scheint, zu der Zeit gab es auch schon SF-Geschichten und Bücher, etwa von Laßwitz oder Dominik.

Und hier als Erinnerung die mehrtägigen SF-Events in München 2015:

Roboter in Buch & Film

ROBOTER
– robot-c3po-gort-mariaAbgrenzung:
Künstlich aber ohne Zauberei (Golem), rein technisch „belebt“ ohne menschliche oder andere „natürliche“ Bestandteile (Cyborg); beweglich, an Situation angepasstes Agieren und gewisse „Intelligenz“ (im Gegensatz zu gängigen Industrierobotern).
Daher bleiben HAL („2001“), Daleks („Dr. Who“), Zylonen („Kampfstern Galactica“), Borg („Star Trek“) und RoboCops außen vor.

– Wichtige Daten: Bezeichnung seit dem Theaterstück R.U.R. von Karel Capek, 1921; „Die 3 Gesetze der Robotik“ von Isaac Asimov (1942), z.B. „keine Menschen verletzen“

Was sind die typischen Robot-Rollen in Robot-Geschichten? Im Groben lassen sich 3 Einteilungen finden:

1. Zum verwechseln menschenähnlich (Androiden)
– Diverse Asimov-Maschinen (z.B. „Der Zweihundertjährige“), Data („Star Trek“), der Junge aus „A.I.“, die Blechkumpels aus „Real Humans“, Replikaten („Träumen Androiden von elektrischen Schafen“), der Pilot aus „Testflug zum Saturn“ und diverse Unterhaltungskisten („Westworld“): Aussehen soll Interaktion erleichtern (heutzutage eher überholte Ansicht), z.T. besteht der „Wunsch“ menschlich(er) zu sein

– „Maria“ („Metropolis“) oder die in der Zeit zurück geschickten Terminatoren aus den gleichnamigen Filmen: täuschen Umgebung über wahre Absichten

2. Menschenähnlich in Größe und/oder Verhalten
robot-bender-001-terminator-marvin– Robby („Alarm im Weltall“), C3PO („Krieg der Sterne“), diverse Crew-Droiden aus „Paradroid“, weitere Asimov-Erfindungen (z.B. „I, Robot“), monolithische Kisten wie TARS aus „Interstellar“, Bender („Futurama“), Marvin („Per Anhalter durch die Galaxis“), Kryten („Red Dwarf“): Dienstbare Geister, überdurchschnittlich häufig nervtötend und für Comedyeinlagen

– Gort („Der Tag an dem die Erde stillstand“), diverse Kampfdroiden („Das schwarze Loch“, „Paradroid“, „Die dunkle Bedrohung“ …), Terminator bzw. Der Gigant aus dem All bzw. Transformers alle aus jeweils gleichnamigen Film(en): für destruktive Zwecke gebaut ist das Aussehen irrelevant und eher ineffektiv; reine Effekthascherei, Schauwert fürs Publikum

3. Klein aber immerhin (oft) mit Kindchenschema
– Huey, Dewey und Louie („Lautlos im Weltall“), R2D2 („Krieg der Sterne“), Vincent („Das schwarze Loch“), Wall-E (aus „Wall-E“), Nr. 5 („Nummer 5 lebt!“), Gamma-7-Roboter („Raumpatrouille“), Reinigungsdroiden aus „Paradroid“, Helferlein (bei „Daniel Düsentrieb“): Zuverlässig für Spezialaufgaben, Wartungsarbeiten etc. – oft schweigsam

 

Was lernen wir aus diesen Robot-Klischees?
Eher den kleinen, stillen Kerlchen trauen 😉

UPDATE: bei 3. ein „(oft)“ eingefügt