Archiv der Kategorie: Kino

Titina – Gassenhund auf Nordpolfahrt

Wie kommt ein römischer Gassenhund auf Nordpolfahrt? 1926 – Der italienische General und Luftschiffingenieur Umberto Nobile nimmt den Hund zu sich.

Titina - film

Bald kommt der Auftrag, ein Luftschiff für eine Nordpolexpedition des norwegischen Polarforschers Roald Amundsen zu bauen.
Natürlich ist nicht nur der Italiener mit an Bord, sondern auch die kleine Terrier-Hündin TITINA, aus deren Perspektive erzählt wird.
„Titina“ – Ab 2. November 2023 im Kino.

Erster Tim und Struppi Kinofilm

3 Figuren-Diorama (2009) - Tim trifft Haddock, Struppi im SchlepptauTim und Struppi treffen Kapitän Haddock auf der großen Leinwand. Tim war da schon beinahe 20 Jahre alt und Hergé stand mit 40 gerade am Neuanfang mit dem TINTIN Magazin. Steven Spielberg, Regisseur des Performance-Capture Films von 2011, war gerade ein Jahr alt, als der erste Tintin-Film Premiere feierte.

Le crabe aux pinces d or - DVDDer Film von dem die Rede ist heißt nicht »Das Geheimnis der Einhorn«, obwohl das Album damals schon erschienen war, sondern »Le crabe aux pinces d’or« (d.i. Die Krabbe mit den goldenen Scheren).
Er wurde im Stop-Motion-Verfahren gedreht, das heißt, er besteht aus Bild für Bild animierten Figuren. Insgesamt nett gedacht aber wenn sich während einer für die Beteiligten technisch herausfordernden Produktion auch noch finanzielle Probleme bemerkbar machen, wirds schwer.

Le crabe aux pinces d or - KinoplakatMan hat es immerhin geschafft, den Puppenfilm ordentlich zu Ende zu bringen. Nach 59 Minuten Spielzeit verabschiedet sich Struppi mit einem Knochen im Maul. Die Handlung folgt insgesamt recht getreu dem Album »Die Krabbe mit den goldenen Scheren«.

Premiere hatte der Film am 21. Dezember 1947 im Brüsseler ABC Theater, Place Saintctelette, wo er bis 11. Januar 1948 laufen sollte. So viele Aufführungen erlebte er offenbar nicht.
Die Krabbe mit den goldenen Scheren - OriginalzeichnungenDa der Produzent, Wilfried Bouchery, bankrott ging, wurden Vermögenswerte, darunter alle Filmrollen, vom Gericht beschlagnahmt. Daher ging diese Art Film nicht in Serie.

Eine erhaltene Kopie des Films liegt mittlerweile in der Cinémathèque Royale. Am 14. Mai 2008 wurde der Film auf DVD (PAL, Region 2) veröffentlicht. Erhältlich ist er nur in der original französischsprachigen Fassung.

Rogue One – Nicht genug Schurken in diesem Leben

Was soll man so viele Jahre nach Erscheinen des Films ROGUE ONE denn dazu sagen? Nichts wichtiges, natürlich. Aber durchaus auch positives. Vielleicht:

  • Das einige erfrischend neue Gesichter keinen weiteren Auftritt hinlegen werden?
  • Selbst der unvermeidliche Roboter mal nicht niedlich ist?
  • Streitende Rebellen keine ansatzweise klare Führungsstruktur haben?

Lauter Verneinungen – das kann ja heiter werden.

Rogue One - A Star Wars StoryWenn »A Star Wars Story« draufsteht, muss auch drin sein, was nach Meinung der Produzenten wohl einen Star Wars Film ausmacht:
Die unvermeidliche (Halb)Waise, Abschied beim sterbenden Vater, die Stadt in der Wüstenei, die Hologramm-Botschaft als Stimme der Vergangenheit, eine Raumschlacht, die Rebellen mit den kleinen Bord-Laser-MGs und ohne Kanonen auf großen Schiffen, ein hoher Turm in dem runtergefallen wird, ein von Schildgenerator geschützter umkämpfter Himmelskörper …
Diese Einfallslosigkeit nervt. Schaut euch mal EMPIRE an!

Das Wohltuendste ist, dass es keine Macht-Spielchen gibt oder sie zumindest auf ein sehr geringes Mass heruntergeschraubt wurden. Danke dafür.
Der blinde Kampfkunstmeister ist natürlich ein Klischee, aber schon wegen der guten alten TV-Serie KUNG FU wird man gerne Nachsicht üben.
Wir alle wissen was am Ende kommen wird, kommen muss, kennen den Schluss schon kilometerweit voraus: Das Schiff rammt den Eisberg und … Falscher Film. Egal. Das bei aller Action so gar keine Spannung aufkommt, erklärt WALDSCHEIDT mit der fehlenden Identifikation.

Wir haben akzeptiert, dass auf Raumschiffen eine mysteriöse Schwerkraft die Leute am Boden hält. Planeten fliegt man in kleinen Transportschiffen an, aber nie, nie in den riesigen Raumstationsartigen Schiffen. Hier schwebt direkt über der Stadt, in der Atmosphäre, ein Sternenzerstörer, der voll der Gravitationswirkung des Planeten unterliegt. Puh!

Das übelste »Geschenk« wird der Prinzessin der Herzen gemacht. Im allerersten Film schien es noch Leias ureigenste (verzweifelte) Idee, R2 zu Obi Wan zu schicken, der völlig vergessen auf Tatooine haust. Hier jedoch kennen die Rebellen den alten Mann nicht nur, sondern unterhalten sich darüber, ihn zu »reaktivieren«. Ach, so?
Ja, Herrschaft, wenn Herr Skywalker am Ende von Teil 8 schon »per Macht« über Lichtjahre hinweg eine kampfbereite Manifestation hinbekommt, warum hat keiner dieser überlebenden Jedi je diese Technik gegen den Imperator nutzen lassen? Oder bei einer Geheimmission. Sowas wie Pläne des Todessterns zu klauen? Weil diese Manifestation erst mit Teil 8 erfunden wurde. Ach, so.

Zurück zu Leia. Wir erinnern uns: Vader war sich seiner Sache 1977 nicht hundertprozentig sicher, als er den Plänen hinterherjagte. Sein Sternenzerstörer hätte das Diplomatenschiff der Prinzessin einfach wegpusten können. Das Risiko, dass sie die Pläne weitergab, war groß.
Er wusste von einer Übertragung, wollte mal ein Exempel statuieren. Doch ganz so einfach war es nicht. Der Imperator hatte noch den »Rat« am Hals, das Imperium konnte sich nicht alles erlauben (also sowas wie Planeten mit einem Todesstern verwüsten beispielsweise).
In ROGUE ONE aber flieht die Prinzessin direkt aus der Schlacht. Jeder kann sich ausrechnen, zu wem wie hält. Sie gehört dazu! Keine Fragen offen.
Es ist nicht irgendein Geheimwissen, dass Leia von ihrem Vater erhalten hatte. Nein, jeder kennt offenbar die Postadresse des alten Jedis. Müsst ihr alles madig machen?

Eingabe-Terminals im Freien ganz oben am Turm. Echt jetzt? Oh, Mann.
Popkornkrawallkino ohne Überraschungen. Freilich, freilich, könnte schlechter sein.
Ach, ja: Eine Datenleitung per Kabel legen. So was von zwanzigstes Jahrhundert …

Der Test des Piloten Pirx

Commander Pirx nimmt einen heiklen Auftrag an: Die UNESCO schickt ihn an Bord eines Raumschiffes, in dessen Besatzung (Brown, Calder, Novak, Otis, Weber) nicht nur Menschen Dienst tun. Unter ihnen sind, mit einfachen Mitteln nicht von Menschen unterscheidbar, Roboter, deren Eignung getestet wird. Für den Hersteller hängt viel von einer positiven Bewertung ab. Der kritische Geist des sperrigen Pirx ist ihnen ein Dorn im Auge und er entkommt knapp einem Anschlag …

Stanislaw Lem, der uns etliche tolle SF-Stories schenkte (»Solaris«), und neben Pirx auch Ion Tichy auf viele Reisen schickte, hat sich diese Geschichte in den 1960ern erdacht. Die polnisch/sowjetische Koproduktion von 1979 wurde diese Tage im Filmmuseum München gezeigt. Natürlich kommt ein solcher Film, damals als »Weltraum-Reißer« angekündigt, heute etwas gemächlich und tricktechnisch veraltet rüber, doch die Thematik wird uns einmal treffen.

Im Orbit wartet eine Raumstation mit zig Schiffen. Auf dem Weg zum Saturn (dt. TV-Titel war »Testflug zum Saturn«) an Bord der »Goliath« brechen einige Besatzungsmitglieder ihr Versprechen, die Identität nicht offen zu legen. Doch diese Menschen und Roboter tun es, weil sie auf Pirx Seite stehen, oder lügt einer?

Zum Problem wird einer der Roboter, der merkt, dass es vorteilhafter sein könnte, zu zeigen, dass die Roboter durch eine gefährliche Situation durchkommen, bei der die Menschen getötet werden.
Es muss nur so aussehen, als hätten Menschen die falsche Entscheidung getroffen.
Er setzt Pirx anonym unter Druck, doch der weiß längst, dass er nicht mit den Roboter-Stärken konkurrieren kann, sondern nur menschliche Schwäche ihn retten kann …

Ein Lem-Klassiker wie immer leise und weise …

Das Klingeln der Kassen

Kaum zu glauben: der neueste »Star Wars« ist im Kino erwacht! Es besteht also neue Hoffnung, das der Hype endlich abebbt. Das Merchandise-Imperium schlägt momentan vom Supermarkt bis zum Burgerbrater rücksichtslos jedem um die Visage, das die Jedi-Ritter zurückkehren. Selbst hier im Blog ist man nicht sicher … Wem das noch nicht als Spoiler genügt, der möge weiter lesen.

Star Wars - The force awakensDer Produzent/Regisseur hat schon »Star Trek« neu erzählt und will nun offenbar beweisen, dass er auch das »Lucas-Evangelium« besser erzählen könnte, als sein Vorgänger. Der neue Film wandelt die Handlung vom Ur-«Krieg der Sterne« nur in Details ab: bescheidwissender weiser Vollbartträger auf Wüstenplanet, Droide mit wichtigen Daten von Bösen gejagt, Flucht im »Millenium Falcon« … Bis schließlich die überdimensionale Wumme in Einzelteile zerblasen wird, während die Prinzessin zu Hause wartet.

Kaum weltbewegend Neues, nichts Finger-und-Zehennagel-abkauend Spannendes. Vor tiefergehenden Überraschungen wird man bewahrt, leider auch vor Ironie und guten Gags. Die Einführung der Figuren ist in Ordnung, die Geschwindigkeit gut und die »Geheimnisse« werden dosiert rausgehauen.

Han und Chewie entern im rechten Moment an Bord, als das Drehbuch nicht mehr weiß, wie es weiter gehen soll. Das olle Lichtschwert für die Heldin liegt genau am richtigen Ort für eine Zwischenlandung, weil sich keine passendere Location aufdrängte. Schwertkampfunerfahrene Helden bieten dem fiesen Kampfschwein ordentlich Paroli, obwohl der ohne Mühe – wenn es dem Drehbuch genehm ist – Menschen und Blasterfeuer in ihrem Bewegungsdrang aufhält. Und, hey: Luke per Schatzkarte suchen – echt jetzt?

Tunlichst jeder Fehler der Episoden I bis III wird vermieden: durchaus sympathische Hauptfiguren statt klugscheißender Nullchecker. Ein nicht-einschätzbarer Unbekannter als Obermotz, der wie eine echte Diva erst später in der Trilogie groß auftreten wird. Look und Tricks rundum gelungen.

Überflüssigste Szene: Alienartige Monster knabbern sich durch eine Reihe Redshirts.
Verpasster Gag: Die üblichen Angriffspläne sollte man Off-Screen besprechen; Hans Kommentar am Ende hätte genügt: »Großartiger Plan. Schutzschildgenerator sabotieren, dann die Kanone in die Luft jagen. Mal was Neues!«
Voll Öko: Die Superwaffe nutzt Sonnenenergie 😉

Wieder ein Kotzbrocken, der am Ende im Dreck liegt, aber im nächsten Teil sicher noch fieser zurückkehren wird. R2 als träumender Eckensteher ist Verschwendung – wenn dann konsequent als »Freitag« auf »Robinsons Insel« mit ihm. Die Prinzessin ist nun General – offenbar war jemandem aufgefallen, dass die Damenwelt bislang nur politisch/monarchische Titel spazieren führen durfte.

Warum für deutsche Kinos »Erwachen der Macht« statt »Die Macht erwacht« gewählt wurde? Klang es zu Lyrisch? Dann lieber Bürokratiestil mit substantiviertem Verb!
Nachdem von der alten Truppe Han Solo den Hauptteil bestreiten durfte, ist im nächsten Film offenbar Luke Skywalker dran. Bis dahin darf geraten werden, ob sich in der Schlussszene enge Verwandte gegenüberstehen.
Genug gesagt aber wenig verraten …

Die langeweilige Bedrohung

Immer wieder wenn die Rede auf Star Wars kommt, mag der eine oder andere begeistert sein von den 3 Prequel-Episoden, ich jedenfalls nicht. Als die Show 1976-83 noch „Krieg der Sterne“ hieß, gab es bessere Charaktere und eine gewitztere Handlung als die 3 Nachfolger auch nur ansatzweise zu bieten haben. Lange her? Ja, aber ich will jetzt endlich Antworten.
Zur Klärung, muss ich die „neue“ Trilogie noch mal anschauen. Das fällt nicht leicht …

Die langweilige BedrohungWas gibt es in „The Phantom Menace“ – Die dunkle Bedrohung – denn zu entdecken? Eine Kampfkunst-Sekte bestehend aus Nullcheckern und Klugscheißern hilft mal eben, ein paar dröge Dödelinvasoren zu übertölpeln. Die selbsternannten Hüter der Gerechtigkeit zucken gegenüber Sklavenhaltern nicht mit der Wimper – die gibt es halt und man lässt sie gewähren. Bei der Charakterisierung der Hauptprotagonisten läuft praktisch alles schief.
Um Handlungslogik machen wir ruhig einen Bogen, schließlich geht es um Unterhaltung. Wenn die passt, ist alles ok. Aber passt die?

Überraschen können die Alleskönner niemanden – Ben Kenobi konnte das 1977, denn er war etwas Besonderes. Das Problem sind aber eben jene Jedis. Die „Normalos“ retten die Show: Vor allem Han mit seiner ganzen Art, Leia und ihre Reaktion auf Han und gegenüber den Fieslingen. In „Empire“ konnte Yodas Einführung überraschen, aus Lando wurdest du einfach nicht schlau und Vaders Umgang mit seinen Generälen? Noch einen Film später verhaut Han noch immer das anschleichen, Vader wandelt sich usw.

Wer überrascht in „Phantom“? Alleskönner können schwer überraschen und unkonventionelle Normalos sind nicht in Sicht auf dieser Karnevalsveranstaltung.
Wer soll es machen: Das sprechende Papageichamäleon? Der Comedy-Jarjar? Das Wunderkind? Gar der faschingsbemalte Springteufel — nicht im Ernst! Selbst die Handlung ist so simpel, dass ihr 3jährige folgen können. Ein einziger Handlungsstrang, keine Geheimnisse. Da wird erklärt, warum all das sein muss. Gezeigt wird es nicht. Die Gründe der sogenannten „Guten“ könnten also auch schlicht vorgeschoben sein. Da düsen die Helden aus irgendwelchen Gründen von einem Ende der Galaxis zum anderen, nur um schließlich zurück zu kehren und genau das zu tun, was man schon gleich erwartet hat: Die fiesen Invasoren verkloppen.

Das das ganze ein Potpourri-Remake der „alten“ Filme ist, macht es nicht besser: Ein Junge vom Wüstenplaneten, „Abschied“ von Familie, saust mit einem Raumer ins Herz der Finsternis und sprengt die Bösewichte aus dem Orbit. Ein Schutzschild der jedwedes Bombardement abhalten kann und Angriff der Bodentruppen. Anonymes Kanonenfutter, weil diesmal simple Roboter. Obligatorischer Schwertkampf kurz vor Schluß. Jedimeister stirbt und am Ende Feuerbestattung. Das hatten wir schon damals in den Filmen. Fällt denen nichts mehr ein?

Die Herrin des Planeten flieht wegen der Invasion. Soweit ok, doch der Jedi lässt einen Jungen sein Leben beim Podrace riskieren. Glaubt jemand, dass das schief geht? Bei dem Drehbuch? Im Ernst? Nein. Der Jedi machte bis dahin nicht den Eindruck sich einfach das Ersatzteil zu nehmen, weil er es braucht. Was sollte er also tun, wenn der Junge scheitert respektive draufgeht? Eilig hat er es offenbar nicht, dem angeblich gefährdeten Volk des überfallenen Planeten zu Hilfe zu kommen.

Dann fliegt die Herrin also zum Parlament und erklärt ein Mißtrauensvotum. Alle sind sofort dafür. Hätte sowas nicht schon jeder einbringen können? Warum hat sich kein Anderer dazu aufgerafft? Nichts wie zurück zum Planeten und den Invasorenbefehlshaber schnappen. Denn der sitzt da dämlich rum und wartet auf die Protagonisten. Sobald er sich schnappen lässt ist endlich Schluß mit dem Film …

Diese „Episode Eins“ ist ein simpler Kinderfilm, mit einem Kind als Star. Kindgerecht knallbunt und kindisch bis obenhin, so muss der fiese Schwertkämpfer sich eben wie für Halloween bemalen. Dem Film geht Geschwindigkeit ab und Spannung. Es fehlt ein echter Fiesling (Tarkin! Imperator!) statt dessen hat man lächerliche Händler-Marionetten. Wo sind echte, schwer zu erreichende Ziele (Todesstern-Pläne verstecken!)? Keiner der Charaktere ist übermäßig sympathisch oder auch nur interessant (Han! Prinzessin!). Vieles wird einfach nur behauptet aber wenig geliefert.
Ein Film, ein Wort: Belanglos.

Die Anfänge der SF

Über die Anfänge der SF hat das Filmmuseum Postsdam ein Symposium veranstaltet: Nachzulesen in der Potsdamer Zeitung: „Münchner Bier für die Marsianer
Dazu passend: Im Münchner Filmmuseum gab es zu Beginn des aktuellen Semesters, im September, restaurierte Teile des „Homunculus“-Serials von 1916.
Im übrigen, weil es hier gern vergessen zu werden scheint, zu der Zeit gab es auch schon SF-Geschichten und Bücher, etwa von Laßwitz oder Dominik.

Und hier als Erinnerung die mehrtägigen SF-Events in München 2015:

Roboter in Buch & Film

ROBOTER
– robot-c3po-gort-mariaAbgrenzung:
Künstlich aber ohne Zauberei (Golem), rein technisch „belebt“ ohne menschliche oder andere „natürliche“ Bestandteile (Cyborg); beweglich, an Situation angepasstes Agieren und gewisse „Intelligenz“ (im Gegensatz zu gängigen Industrierobotern).
Daher bleiben HAL („2001“), Daleks („Dr. Who“), Zylonen („Kampfstern Galactica“), Borg („Star Trek“) und RoboCops außen vor.

– Wichtige Daten: Bezeichnung seit dem Theaterstück R.U.R. von Karel Capek, 1921; „Die 3 Gesetze der Robotik“ von Isaac Asimov (1942), z.B. „keine Menschen verletzen“

Was sind die typischen Robot-Rollen in Robot-Geschichten? Im Groben lassen sich 3 Einteilungen finden:

1. Zum verwechseln menschenähnlich (Androiden)
– Diverse Asimov-Maschinen (z.B. „Der Zweihundertjährige“), Data („Star Trek“), der Junge aus „A.I.“, die Blechkumpels aus „Real Humans“, Replikaten („Träumen Androiden von elektrischen Schafen“), der Pilot aus „Testflug zum Saturn“ und diverse Unterhaltungskisten („Westworld“): Aussehen soll Interaktion erleichtern (heutzutage eher überholte Ansicht), z.T. besteht der „Wunsch“ menschlich(er) zu sein

– „Maria“ („Metropolis“) oder die in der Zeit zurück geschickten Terminatoren aus den gleichnamigen Filmen: täuschen Umgebung über wahre Absichten

2. Menschenähnlich in Größe und/oder Verhalten
robot-bender-001-terminator-marvin– Robby („Alarm im Weltall“), C3PO („Krieg der Sterne“), diverse Crew-Droiden aus „Paradroid“, weitere Asimov-Erfindungen (z.B. „I, Robot“), monolithische Kisten wie TARS aus „Interstellar“, Bender („Futurama“), Marvin („Per Anhalter durch die Galaxis“), Kryten („Red Dwarf“): Dienstbare Geister, überdurchschnittlich häufig nervtötend und für Comedyeinlagen

– Gort („Der Tag an dem die Erde stillstand“), diverse Kampfdroiden („Das schwarze Loch“, „Paradroid“, „Die dunkle Bedrohung“ …), Terminator bzw. Der Gigant aus dem All bzw. Transformers alle aus jeweils gleichnamigen Film(en): für destruktive Zwecke gebaut ist das Aussehen irrelevant und eher ineffektiv; reine Effekthascherei, Schauwert fürs Publikum

3. Klein aber immerhin (oft) mit Kindchenschema
– Huey, Dewey und Louie („Lautlos im Weltall“), R2D2 („Krieg der Sterne“), Vincent („Das schwarze Loch“), Wall-E (aus „Wall-E“), Nr. 5 („Nummer 5 lebt!“), Gamma-7-Roboter („Raumpatrouille“), Reinigungsdroiden aus „Paradroid“, Helferlein (bei „Daniel Düsentrieb“): Zuverlässig für Spezialaufgaben, Wartungsarbeiten etc. – oft schweigsam

 

Was lernen wir aus diesen Robot-Klischees?
Eher den kleinen, stillen Kerlchen trauen 😉

UPDATE: bei 3. ein „(oft)“ eingefügt