Rogue One – Nicht genug Schurken in diesem Leben

Was soll man so viele Jahre nach Erscheinen des Films ROGUE ONE denn dazu sagen? Nichts wichtiges, natürlich. Aber durchaus auch positives. Vielleicht:

  • Das einige erfrischend neue Gesichter keinen weiteren Auftritt hinlegen werden?
  • Selbst der unvermeidliche Roboter mal nicht niedlich ist?
  • Streitende Rebellen keine ansatzweise klare Führungsstruktur haben?

Lauter Verneinungen – das kann ja heiter werden.

Rogue One - A Star Wars StoryWenn »A Star Wars Story« draufsteht, muss auch drin sein, was nach Meinung der Produzenten wohl einen Star Wars Film ausmacht:
Die unvermeidliche (Halb)Waise, Abschied beim sterbenden Vater, die Stadt in der Wüstenei, die Hologramm-Botschaft als Stimme der Vergangenheit, eine Raumschlacht, die Rebellen mit den kleinen Bord-Laser-MGs und ohne Kanonen auf großen Schiffen, ein hoher Turm in dem runtergefallen wird, ein von Schildgenerator geschützter umkämpfter Himmelskörper …
Diese Einfallslosigkeit nervt. Schaut euch mal EMPIRE an!

Das Wohltuendste ist, dass es keine Macht-Spielchen gibt oder sie zumindest auf ein sehr geringes Mass heruntergeschraubt wurden. Danke dafür.
Der blinde Kampfkunstmeister ist natürlich ein Klischee, aber schon wegen der guten alten TV-Serie KUNG FU wird man gerne Nachsicht üben.
Wir alle wissen was am Ende kommen wird, kommen muss, kennen den Schluss schon kilometerweit voraus: Das Schiff rammt den Eisberg und … Falscher Film. Egal. Das bei aller Action so gar keine Spannung aufkommt, erklärt WALDSCHEIDT mit der fehlenden Identifikation.

Wir haben akzeptiert, dass auf Raumschiffen eine mysteriöse Schwerkraft die Leute am Boden hält. Planeten fliegt man in kleinen Transportschiffen an, aber nie, nie in den riesigen Raumstationsartigen Schiffen. Hier schwebt direkt über der Stadt, in der Atmosphäre, ein Sternenzerstörer, der voll der Gravitationswirkung des Planeten unterliegt. Puh!

Das übelste »Geschenk« wird der Prinzessin der Herzen gemacht. Im allerersten Film schien es noch Leias ureigenste (verzweifelte) Idee, R2 zu Obi Wan zu schicken, der völlig vergessen auf Tatooine haust. Hier jedoch kennen die Rebellen den alten Mann nicht nur, sondern unterhalten sich darüber, ihn zu »reaktivieren«. Ach, so?
Ja, Herrschaft, wenn Herr Skywalker am Ende von Teil 8 schon »per Macht« über Lichtjahre hinweg eine kampfbereite Manifestation hinbekommt, warum hat keiner dieser überlebenden Jedi je diese Technik gegen den Imperator nutzen lassen? Oder bei einer Geheimmission. Sowas wie Pläne des Todessterns zu klauen? Weil diese Manifestation erst mit Teil 8 erfunden wurde. Ach, so.

Zurück zu Leia. Wir erinnern uns: Vader war sich seiner Sache 1977 nicht hundertprozentig sicher, als er den Plänen hinterherjagte. Sein Sternenzerstörer hätte das Diplomatenschiff der Prinzessin einfach wegpusten können. Das Risiko, dass sie die Pläne weitergab, war groß.
Er wusste von einer Übertragung, wollte mal ein Exempel statuieren. Doch ganz so einfach war es nicht. Der Imperator hatte noch den »Rat« am Hals, das Imperium konnte sich nicht alles erlauben (also sowas wie Planeten mit einem Todesstern verwüsten beispielsweise).
In ROGUE ONE aber flieht die Prinzessin direkt aus der Schlacht. Jeder kann sich ausrechnen, zu wem wie hält. Sie gehört dazu! Keine Fragen offen.
Es ist nicht irgendein Geheimwissen, dass Leia von ihrem Vater erhalten hatte. Nein, jeder kennt offenbar die Postadresse des alten Jedis. Müsst ihr alles madig machen?

Eingabe-Terminals im Freien ganz oben am Turm. Echt jetzt? Oh, Mann.
Popkornkrawallkino ohne Überraschungen. Freilich, freilich, könnte schlechter sein.
Ach, ja: Eine Datenleitung per Kabel legen. So was von zwanzigstes Jahrhundert …