Der Atlantis-Verlag versammelt in seinem neuen Comicprojekt, erschienen Anfang Oktober, phantastische Bilderwelten auf 96 gebundenen Seiten. Die zehn Stories verschiedener Autoren sind von sehr unterschiedlicher Tiefe und in vielfältigen Zeichenstilen angefertigt. Dazu werden im Artikel „Léos Welten“ die Werke von Luiz Eduardo de Oliveira (»Aldebaran«, »Kenya« …) vorgestellt.
Das Cover gibt schon einen Hinweis auf die Einstiegsgeschichte aus dem Mark-Brandis-Universum. »Heimkehr eines Astronauten« erzählt, wie Ruth O’Hara auf einem Planeten fern der Erde geboren und von ihrem Vater hergebracht wird. Der Zeichner erlaubt sich einige Veränderungen, bleibt aber der Grundstruktur aus der Kurzgeschichtensammlung »Aufbruch zu den Sternen« treu, was man ebenso erfreulich wie bedauerlich finden kann.
So schön schräg und versponnen wie »Le Passage« oder »Project God« kommen nicht alle Geschichten daher. Manches bleibt etwas oberflächlich anderes steif, mehr Augenzwinkern wie beim Abschluss würde guttun. Solide ist das Ganze allemal, auch wenn es nicht gleich zwei »Wird fortgesetzt« gebraucht hätte, um auf den nächsten Band gespannt zu sein.
Zukunft mit unendlichen Möglichkeiten – das macht neugierig, aber wenig Hoffnung oder Vorfreude. Mehr positive Vision bitte!